Zittersieg zur Herbstmeisterschaft

Der Jubel war groß in der gut besuchten TSG-Halle als am Samstagabend um kurz vor 21 Uhr die Schlußsirene ertönte und die BG Viernheim/Wein das Spitzenspiel gegen TV Heidelberg mit 61:58 denkbar knapp gewonnen und sich die Herbstmeisterschaft in der Oberliga gesichert hatte. Dabei waren die Sharks durch einen Korb ihres Top-Scorers Julius Hoffmann (24 Punkte) erst 1:24 Minuten vor Schluss erstmals in Führung gegangen. 

Coach Zimmermann musste vor dem Spiel kurzfristig auf zwei erfahrene Spieler verzichten, dafür rückte Routinier und Ex-Kapitän Sebatian Geister ins Team, und der erst kürzlich vom USC Heidelberg zurück zu seinem Heimatverein gewechselte U18-Spieler Dante Aruna kam zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft. Dem jungen BG-Team war die Bedeutung dieses Spiels vielleicht zu sehr bewusst, etliche Akteure wirkten gehemmt und nervös. Von Beginn an liefen sie einem Rückstand hinterher. Es dauerte vier Spielminuten, bevor Konstantin Hoffmann per Freiwurf den ersten Punkt für die Sharks erzielte. Der erste Feldkorb gelang sogar erst nach acht Minuten als Jannik Schwarz einen Dreier aus der Distanz zum 6:11 traf. Das Spiel der BG gegen die sehr körperlich agierenden Heidelberger war in der ersten Hälfte sehr zerfahren, immer wieder kam es zu Fehlpässen und Ballverlusten, die Trefferquote war miserabel. „Man hat meiner Mannschaft sehr deutlich angemerkt wie nervös sie war. Unglaublich was wir alles an Korblegern verlegt haben.“, kommentierte Coach Robin Zimmermann die erste Spielhälfte. Immerhin stimmte die kämpferische Einstellung seines Teams. Auch wenn im Angriff wenig zusammenlief, in der Verteidigung machte man es dem Tabellenzweiten schwer, daraus Profit zu schlagen. So war die BG zur Pause zwar mit 22:34 im Rückstand, konnte aber Hoffnung haben, dass man die Partie noch drehen könnte, wenn offensiv der Knoten endlich platzen sollte.

Doch in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel bot sich noch das gewohnte Bild der ersten Hälfte – zerfahrene Aktionen und einfache Ballverluste statt flüssiger Ballstafetten führten weiter dazu, dass der TV Heidelberg seinen Vorsprung halten konnte (28:41, 27. Minute). Dann konnten die Sharks endlich einen ersten Lauf zünden, innerhalb von zwei Minuten verkürzten sie auf 38:41, und die ungefähr 200 Zuschauer schöpften Hoffnung, dass das Spiel doch noch gedreht werden könnte. Aber noch ließ der HTV das nicht zu, bis zum Ende des dritten Viertels zogen sie nochmals auf 40:47 davon. Im letzten Viertel zogen die Gäste 6:40 Minuten vor Spielende sogar wieder auf 10 Punkte davon, so langsam lief der BG die Zeit davon (46:56, 34. Minute). 

Die Sharks aber gaben sich nicht auf, sondern kämpften sich mit einer Jetzt-erst-recht-Einstellung zurück in die Partie, ließen jetzt keinen Feldkorb der Heidelberger mehr zu. Routinier Sebastian Geister sammelte in dieser wichtigen Phase alles an Rebounds unter dem eigenen Korb ein und seine Mitspieler provozierten mehrfach Ballverluste bei den jetzt unsicher werdenden Gästen. Drei Minuten später verkürze Jannik Schwarz auf 52:56 und als Julius Hoffmann 2:38 Minuten vor Schluss per Dreier auf 55:56 verkürzte wurde es richtig laut in der TSG-Halle. Der TV traf nochmal zwei Freiwürde, aber jetzt war Julius Hoffmann nicht mehr zu bremsen, erzielte zwei weitere Körbe und brachte sein Team somit erstmals in Führung (59:58, 59. Minute). Die Abwehr der BG war jetzt unüberwindbar, und 53 Sekunden vor Schluss war es mit Daniel Lohrke ein anderer Routinier, der den Sharks zum 61:58-Sieg verhalf. Die letzten Distanzwürfe der Heidelberger in den Schlusssekunden, mit denen sie zumindest noch die Verlängerung erzwingen wollten, verfehlten ihr Ziel und dann kannte der Jubel bei den BG-Spielern und ihren Fans kein Halten mehr. „Das war Krampf und Kampf pur – aber sie haben sich nie aufgegeben und deshalb letztlich verdient gewonnen. Toll wie die Halle unser Team in der zweiten Halbzeit unterstützt hat. Es war ein ganz wichtiger Faktor für den Sieg, dass so viele unserer Mitglieder und Fans heute Abend hier waren“, kommentierte TSG-Abteilungsleiter Oliver Kümmerle den knappen Sieg. Die BG hat nun als Tabellenführer vier Punkte Vorsprung auf das Trio aus TV Heidelberg, USC Heidelberg III und Bad Säckingen.

Es spielten: Julius Hoffmann (24 Punkte / 3 Dreier), Konstantin Hoffmann (10 / 1), Leon Bregulla (7), Jannik Schwarz (7 /1), Daniel Lohrke (5/1), Dane Aruna (4), Sebastian Geister (2), Jan Eberhardt (2), Patrick Dörr, Isaac Grimley.

Julius Hoffmann war überragender Akteur und mit 24 Punkten Top-Scorer der BG Viernheim/Weinheim beim 61:58-Sieg gegen den TV Heidelberg, der der BG die Herbstmeisterschaft in der Oberliga sicherte.